Jakobsweg

17. Dezember 2016

Pilgerglück – Tag 3 auf dem Jakobsweg Küstenweg

Die Mitarbeiter der Tankstelle sind vor mir wach und kennen keine Gnade. Also aufstehen. Während ich dusche, freue ich mich wieder auf das Frühstück. Bis zum Frühstück.
16. Dezember 2016

Schmerz und Freude – Tag 4 auf dem Jakobsweg Küstenweg

Etwas plötzlich werde ich wach. Sarah steigt aus dem Stockbett über mir. Sie hätte auch direkt an mir rütteln können - das klapprige Metallbett überträgt jede Bewegung. Im Schlafsaal ist schon reger Betrieb. Überall quietscht das Plastikbettzeug unter den Bewegungen der erwachenden Pilger und von einigen Schlafplätzen knistern laut Plastiktüten. Mülltüten - es sind Mülltüten!
15. Dezember 2016

Bergab = Rennen – Tag 5 auf dem Jakobsweg Küstenweg

Gleißendes Licht weckt mich. Geblendet versuche ich mich zu orientieren. Wo bin ich? Sonnenlicht fällt durch hohe Fenster in mächtigen Klostermauern. Leichter Druck in den Ohren und sehr gedämpfte, ferne Geräusche erinnern mich an die Ohropax die ich mir in der Nacht reingedreht hatte. Umständlich fummle ich die Dinger wieder heraus. Um mich herum sind offenbar alle schon wach und unterwegs.
15. Dezember 2016

Prinzipien adé – Tag 6 auf dem Jakobsweg Küstenweg

Heute bin ich als erster wach. Keine Kunst, wenn nur zwei erklärte Langschläfer als Konkurrenten antreten - aber ich fühle mich doch leicht heldenhaft. So leise wie nur möglich versuche ich - zu spät. Sarah blinzelt mich an. "Good morning" lächelt sie. Sie lächelt immer. Irgendwie ist das wirklich schön. Mit zerstörten Haaren setzt sie sich auf. Während ich jetzt mit etwas weniger Rücksicht meine Sachen aus dem Rucksack zerre, frage ich mich, ob irgendwann der Moment kommt, an dem Sarah nicht mehr lächelt.